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MORGENPOST JANUAR 2021

Image by Kelly Sikkema

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Der morgen Aktien Global UI Fonds investiert weltweit in Aktien. Anlageschwerpunkte  sind überwiegend Wachstumsaktien aus folgenden Segmenten:

Digitalisierung, Internet, Cloud, Industrie 4.0, 3D-Druck, Robotic usw.

Gesundheit – Demografie – Biotech – Pharma

Umwelt, Klima, Ernährung, Windkraft, Solar, Wasserstoff, Agrar

Der Auswahlprozess basiert auf der technischen Aktienanalyse, Momentum- und relative Stärke Bewertung. Diese Trendfolge-strategie kann in Einzelfällen durch sog. Turnaroundwerte mit bis zu max. 25% Depotanteil ergänzt werden.

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2020 - in vielerlei Hinsicht ein Jahr zum Vergessen.

 


Aber die Ereignisse, die durch Covid 19 ausgelöst wurden, werden wir wohl nie vergessen.
Die Pandemie hat großes Leid verursacht.

Auch wirtschaftlich stehen wir nach der größten Rezession seit dem 2. Weltkrieg vor erheblichen Herausforderungen.

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Und was tat sich an den Aktienbörsen? Der DAX hat in 2020 um 3,55% zugelegt. Per Saldo sieht es also oberflächlich betrachtet nach „ruhiger See“ aus. Die Märkte verhalten sich so, als hätte es Corona nie gegeben.

Aber der Schock des Crashs vom Februar / März 2020 steckt vielen noch in den Knochen.

 

Als der DAX in 4 Wochen um über 40 % auf 8.250 Punkte einbrach, um dann bis zum Jahresende auf ein neues Jahreshoch von über 13.900 Punkten zu steigen. Wer hat schon damit gerechnet? Weder Hellseher noch Prognostiker. Innerhalb der Indizes gab es jedoch erstaunliche Entwicklungen.

 

Am deutlichsten wird dies sichtbar, wenn man auf die USA Indizes blickt. Der DOW Jones Index (Index für die 30 größten Industriewerte) hat sich auf Euro-Basis in 2020 per Saldo um 0,8 % erhöht und damit kaum verändert. Während der NASDAQ-100 Index (Index für die 100 grössten Technologieaktien) um fast 37% gestiegen ist.

 

Corona hat in diesen Wachstumsunternehmen wie ein Turbo gewirkt und bestehende Trends in den Bereichen Digitalisierung, Gesundheit und Umwelt verstärkt. In anderen Branchen hat Corona hingegen als „Vollbremsung“ gewirkt und zu regelrechten Abstürzen geführt wie z. B. in der Reisebranche.

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Ein bekannter zynischer Börsenspruch lautet: „This time is different“. Es besagt nichts anderes als das sich an den Börsen Angst und Gier, d.h. Panik und Euphorie abwechselten. Die aktuell hohen Bewertungen mancher Wachstumsaktien erinnern bisweilen an den Aktienmarkt der Jahrtausendwende, als alles, was mit Internet zu tun hatte bei den Bewertungen durch die Decke ging. Obwohl damals überwiegend nur Verluste in diesem Sektor erwirtschaftet wurden. Viele Start-up-Aktien sind damals bald vom Markt verschwunden, während andere wie Apple, Microsoft usw. zu Weltmarktführern aufgestiegen sind.

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Vielleicht ist dieses Mal ja alles anders. Das Handeln der Marktteilnehmer, das oft mit Börsenpsychologie (Behavioral Finance) bezeichnet wird, hat sich jedenfalls nicht wesentlich geändert.

 

Aber einige Entwicklungen sind wirklich anders als in der Vergangenheit:

Früher haben Staatsanleihen regelmässig gute Ergebnisse erzielt nach dem Motto: „Rendite ohne Risiko“. Dies hat sich umgekehrt. Heute bezeichnet man festverzinsliche Wertpapiere häufig als „Risiko ohne Rendite“. Zum ersten Mal seit 2000 Jahren gibt es für sichere Anlagen keine Zinsen.

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Im Gegenteil, man muss noch dafür bezahlen, wenn man dem Staat Geld borgt. Allein im letzten Jahr hat Deutschland mit neu emittierten Bundesanleihen bei Minusverzinsung einen Überschuss von ca. 7 Milliarden Euro erzielt. Das ist doch eine gute Geschäftsidee – oder? Bei den einjährigen Bundespapieren hat der Anleger mit einer Realverzinsung von minus 2,5 % einen deutlichen Verlust erlitten.

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Das führt uns zu „TINA“ – There is no alternative. Gemeint ist, dass es im Wertpapierbereich zu Aktienanlagen keine überzeugende Alternative gibt.
Dazu passt die Börsenweisheit „Watch the FED“ oder für Europa „Beobachte was die EZB als die Europäische Zentralbank macht“.

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Wir haben in den letzten Jahren gelernt, dass immer wenn wirtschaftliche Probleme drohen, die EZB und auch andere Notenbanken sofort den Geldhahn aufdrehen und die Geldmenge massiv erhöht wurde. Dies geschieht z.B. auch dadurch, dass die Notenbanken Staatspapiere und auch Unternehmensanleihen aufkaufen. Die USA haben z.B. allein in 2020 ihre Staatsverschuldung um über 20% hoch gefahren. Ein grosser Teil dieser Neuverschuldung wurde durch Ausgabe von Staatsanleihen bei der Notenbank abgeladen.

Wohin also mit der Flut an neuem Geld, das die Wirtschaft ankurbeln soll? Leider kommt nur ein Teil bei den Unternehmen an. Die Banken, die darüber durch Kreditvergabe verfügen könnten, setzen das nur teilweise um. Einerseits sind sie an Regularien und Haftungsregeln gebunden, andererseits wird befürchtet, dass coronabedingt noch viele sogenannte Zombieunternehmen entstehen, die also noch künstlich am Leben erhalten werden und denen das dicke Ende noch droht.

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Andererseits sind solvente Unternehmen in der Lage, gerne zu sehr niedrigen Zinsen Kredite in Anspruch zu nehmen, um andere Unternehmen zu zum Teil sehr hohen Kursen zu kaufen oder eigene Aktien am Markt zurück zu kaufen. Dies treibt die Kurse weiter nach oben. Dieses Geld steht aber nicht für Investitionen in neue Maschinen für die Produktionsausweitung zur Verfügung. Da es keinen Mangel an Gütern gibt, fehlt auch oft der Anreiz zur Ausweitung der Kapazitäten. Ein Grossteil der gestiegenen Geldmenge befindet sich also lediglich in einem „Finanzkreislauf“.

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In der Pandemie haben die Menschen auch weniger Gelegenheit Geld für Urlaub oder Restaurantbesuche auszugeben. Deshalb ist die Sparquote in die Höhe geschnellt. Das hatte zur Folge, dass z.B. in Deutschland im abgelaufenen Jahr unglaublich viele neue Wertpapierdepots eröffnet wurden.

Was uns jedoch bedenklich stimmen sollte ist, dass der Hilfsfonds ESM (Europäischer Stabilitäts Mechanismus) mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro erstmals den Weg für eine Gemeinschaftsverschuldung der EU-Staaten frei gemacht hat. In der Diskussion im Vorfeld hierüber wurde zwar behauptet, dass diese Massnahme aufgrund der Pandemie ein einmaliger Vorfall ist.

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Starke Befürworter waren u.a. Frankreich, Italien und Spanien. Anfangs haben sich zwar die „Sparsamen Vier“ (Niederlande, Dänemark, Schweden und Österreich) noch mit Händen und Füssen dagegen gewehrt, haben sich aber dann durch finanzielle Zugeständnisse kaufen lassen.

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Die deutsche Politik hatte, obwohl die EU-Verträge ausdrücklich eine Verschuldungsgemeinschaft verbieten, sehr schnell ihrem Harmoniebedürfnis nachgegeben und eingewilligt. Wenige Tage später war vom deutschen Finanzminister Scholz zu hören, dass dies ein erster Schritt zur Europäischen Fiskalunion sei -  ein diplomatischer Begriff für Schuldenunion. Frankreichs Präsident Macron sprach von „einer Transferunion, die auf einer gemeinsamen Verschuldung beruht“. Und die Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, will den Fonds zu einer „permanenten Einrichtung“ machen. Hat es einen Aufschrei dagegen von deutschen Anlegern gegeben? Nein, es war nichts zu hören.

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Von den 750 Milliarden Euro sind 500 Milliarden nicht zurückzahlbare Zuwendungen und 250 Milliarden Euro Kredite, die bis 2058 getilgt werden sollen. Aber dies glaube ich genauso wenig wie an den Weihnachtsmann. Die verantwortlichen Politiker sind dann sicherlich nicht mehr in Amt und Würden.

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Verstehen Sie mich nicht falsch. Auch ich bin dafür, dass man seinem Nachbarn hilft und z.B. Italien mit einer großzügigen Spende von 20 Milliarden Euro zweckgebunden für das von der Pandemie geplagte Gesundheitssystem beisteht. Italiens Ministerpräsident Conte hat sich aber entschieden dagegen gewehrt, sich in die inneren Angelegenheiten durch eine Zweckbestimmung einzumischen.

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Bleibt nur zu hoffen, dass das Geld wie so oft nicht zum großsen Teil im bürokratischen Staatsapparat versickert.

Ich werde oft gefragt, wer die ganzen Staatsschulden mal zurückzahlen soll. Unsere Kinder?
Gegenfrage: Kennen Sie einen Staat, der seine Schulden jemals voll getilgt hat? Ich auch nicht!
Klar, Bankkunden oder Unternehmen müssen ihre Schulden mit Zinsen zurückzahlen und sie haben Sicherheiten bereit zu stellen, die ihr Kreditlimit begrenzen, aber gilt das auch für Staatsschulden?

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Anhänger der MMT (Modern Monetary Theory) gehen davon aus, dass Staatschulden kein Problem sind. Das mag stimmen, solange das Vertrauen in die Werthaltigkeit des Geldes besteht.

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Ist die Höhe der Staatsverschuldung ein Problem? Theoretisch nicht, solange die Zinsen bei 0 % sind bzw. sehr niedrig bleiben. Das ändert sich natürlich, wenn die Zinsen stärker steigen sollten. Dies darf nicht passieren. Spätestens dann müssen finanzschwache Länder sich was einfallen lassen, um nicht zahlungsunfähig zu werden.

Konsequenz dieser langfristigen Entwicklungen ist, dass die Anlage in Sachwerten, also auch und gerade in Aktien, einen unbedingten Schwerpunkt haben sollten.

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Deshalb zurück zu den Aktienbörsen. Wie geht es weiter? Wo bzw. in welchen Branchen findet in Zukunft überdurchschnittliches Wachstum statt mit den entsprechenden Kurschancen? Wir sind keine Hellseher und können auch keine Prognosen liefern, z.B. wo der DAX am Ende des Jahres 2021 steht.

Wir sind aber davon überzeugt, dass sich etablierte längerfristige Trends in folgenden Bereichen positiv auswirken werden

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  1. Digitalisierung: Internet – Cloud – Industrie 4.0 – 3D-Druck – Robotik – Cyber Security usw.

  2. Umwelt-ESG: Klima – Windkraft – Solar – Wasserstoff sowie Ernährung und Bildung usw.

  3. Gesundheit: Demografie – Biotech – Pharma – Digitalisierung der Medizin usw.

  4. Asien mit dem Schwerpunkt China: Kaufkraft im eigenen Land stärken – zunehmender  Umweltschutzgedanke – Profiteur der am 15.11.20 beschlossenen Asiatischen Freihandelszone usw.

  5. ​

Auf diese sich fortsetzenden Trends konzentrieren wir uns mit dem größten Teil der Gelder
des morgen Aktien Global UI Fonds.

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Regelrechte Euphorie herrscht zurzeit im ESG-Bereich. Das Volumen hat mittlerweile 7 Billionen Euro überschritten, wovon 80% auf Europa entfallen. Der Boom wurde auch dadurch zusätzlich angeheizt, durch die Aussage des künftigen US-Präsidenten Biden, dem Pariser Klimaabkommen wieder beizutreten.

Aus Erfahrung wissen wir aber, dass gerade in Zeiten, wenn die Kurse durch die Decke gehen, jedes Investment sehr gut überlegt sein will. In diesem Sinne werden wir auch den neuen „ESG Green Growth“ und „ESG Green Wealth“ Policenfonds“ verwalten, die die Baloise Versicherung, Luxemburg (in Deutschland bekannt als Basler Versicherung) aufgelegt hat.

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Als Anlage haben wir Ihnen das Fact Sheet unseres morgen Aktien Global UI Fonds zum Jahresultimo beigefügt. Trotz der spektakulären Turbulenzen des vergangenen Börsenjahres konnte ein Plus von 8,81 % erzielt werden.


In der Hoffnung, dass 2021 weniger Nerven kostet, wünschen wir Ihnen ein vor allem gesundes und erfolgreiches Jahr.


Viele Grüße

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